Testbericht: Frontlines: Fuel of War

PC-Version, getestet von Stefan Brauner am

Die Geschichte von Frontlines: Fuel of War spielt zwar in der Zukunft, ist jedoch nicht sehr abwegig und auch schon heute ein aktuelles Thema: Die Ölkrise. Das Geschehen spielt sich im Jahre 2024 ab, bei dem die Ölkrise inzwischen zum Krieg von Russland und China gegen Europa und die USA geführt hat. Der Spieler kämpft auf der Seite der westlichen Koalition, um die Ölreserven zu verteidigen und dem Krieg ein Ende zu setzen.

Taktisches Gameplay

Als Team müssen in Frontlines: Fuel of War bestimmte Ziele erfüllt werden, um dann die Frontlinie zu erweitern. Einfach losstürmen ist jedoch auch in diesem Spiel keine effektive Lösung. Der Schlüssel zum Sieg ist eine taktische Vorgehensweise. Im Singleplayermodus müssen die Ziele selbst nacheinander eingenommen werde, während im Multiplayer das gesamte Team alle Punkte halten muss. Zu den Zielen gehört das Einnehmen von bestimmten Abschnitten, indem Computer gehackt werden, einige Sachen gesprengt werden oder auch durch das Warten an einem bestimmten Zielort bis dieser als eingenommen gilt.

Gelungener Einzelspielermodus

Leider scheinen die Entwickler den Schwerpunkt auf den Multiplayermodus gelegt zu haben. Denn die Einzelspieler-Kampagne besteht nur aus acht Missionen, die relativ schnell durchgespielt sind. Doch dafür ist die Kampagne sehr gut geworden. Als Schwierigkeitsgrad stehen „Freizeit", „Veteran" und „Hardcore" zur Verfügung, wobei „Freizeit" schon fast zu einfach ist. Die glaubwürdige Story wird gut weitererzählt. Sogar die Ladezeiten zwischen den Einsätzen werden mit Berichten über die Geschehnisse überbrückt.

Die Lebensenergie läuft hier im inzwischen üblich gewordenen Prinzip ab: Es gibt keine Lebenspunkte mehr, stattdessen wird die Sicht bei gegnerischen Treffern schlechter und man hört anstatt der Umgebungsgeräusche hauptsächlich nur noch den lauten Herzschlag des Soldaten. Nach kurzer Zeit in Deckung ist wieder alles normal und die Einheit ist fürs erste regeneriert. Lediglich bei den Fahrzeugen und Drohnen gibt es eine Anzeige der noch vorhandenen Panzerung. Doch auch diese werden nach einiger Zeit automatisch repariert.

Das Gute bei Frontlines ist, dass der Tod keine großartigen Folgen hat. Wenn der Spieler stirbt, wird das Gefecht von der KI weitergeführt, sodass der aktuelle Fortschritt bestehen bleibt. Nach dem Auswählen der neuen Einheit beginnt der Soldat an einem Absetzpunkt und kann anschließend dort weitermachen, wo er aufgehört hat. Jedoch sind die Neueinsätze beschränkt, sodass schon etwas Bedacht vorgegangen werden sollte. Auch Fahrzeuge stehen nach der Zerstörung wieder an ihrem ursprünglichen Startpunkt zur Verfügung.

Um die KI muss man sich keine großen Sorgen machen, da diese selbstständig handeln. Sollte dort jemand sterben, kommt einfach jemand anderes nach. Die Selbstständigkeit der Soldaten hat jedoch auch Nachteile, da es nicht möglich ist Befehle zu erteilen und sie machen, was sie wollen. Somit sind diese keine großartige Hilfe in den Gefechten, denn sie bieten keine verlässliche Deckung.

Starke Ausrüstung

Kleine Drohnen als stehen häufig zur Verfügung
Kleine Drohnen als stehen häufig zur Verfügung

Zur taktischen Ausrüstung gehören auch verschiedene Drohnen, die ziemlich häufig eingesetzt werden können. So kann mit kleinen Mini-Hubschraubern oder -Panzern die Gegend gefahrlos untersucht werden. Da die Drohnen auch noch mit Waffen ausgestattet sind, können damit auch die Gegner angegriffen werden. Reichweite, Munition und Panzerung sind jedoch begrenzt, sodass der Spieler mit Bedacht vorgehen muss. Auch kleine Drohnen sind sehr nützlich, da diese schnell und relativ unauffällig unter die gegnerischen Panzer gefahren werden können, um diese anschließend in die Luft zu jagen. Alternativ tun es aber auch zwei Treffer mit dem Raketenwerfer.

Anders als bei den meisten Shootern können keine anderen Waffen aufgenommen werden. Stattdessen gibt es verschiedene Bewaffnungstypen: Im Angriff greift man mit Sturmgewehren an, als Scharfschütze hat man ein für hohe Entfernungen geeignetes Scharfschützengewehr, das Sondereinsatzkommando ist mit einer Maschinenpistole ausgestattet, die Nahkampfspezialisten mit einer Schrotflinte und die Fahrzeugabwehr mit einem Raketenwerfer. Alle Einheiten haben zusätzlich eine Pistole. Die Rolle kann nur gewechselt werden, wenn man ums Leben kommt. Im Einzelspielermodus wird am Anfang der Mission automatisch eine empfohlene Bewaffnung zugewiesen. Kisten mit Munition und Granaten und häufig auch noch Drohnen sind mehrfach auf den Karten verfügbar.

Volle Action

An Action mangelt es in Frontlines: Fuel of War nicht. Gleich zu Anfang der Kampagne landet der Spieler direkt in einem Gefecht. Es werden viele actionreiche Feuergefechte und verschiedene Herausforderungen geboten. Mit dem Einnehmen eines Ziels ist es manchmal jedoch nicht getan. In einigen Missionen können die Gegner sogar einige Punkte zurückerobern. Gerade wenn die Stadt von allen Seiten attackiert wird und zwei Punkte gehalten werden müssen, sorgt das für tollen Nervenkitzel.

Die gefährlichen Hubschrauber lassen sich mit Raketenwerfern ausschalten
Die gefährlichen Hubschrauber lassen sich mit Raketenwerfern ausschalten

Auch sonst lassen die Gegner kaum Ruhe. Kaum ist eine Aufgabe erledigt, geht es mit der Action weiter. Die Verschnaufpausen fallen somit recht kurz aus. Angriffe erfolgen nicht nur durch Infanterie, sondern auch immer häufiger durch Panzer und Hubschrauber. Glücklicherweise gibt es meist genug Raketen, um diese unschädlich zu machen. Doch gerade bei den Hubschraubern erweist sich das nicht unbedingt als sehr einfach, da diese ohne zu Zögern schießen. Jedoch ist es auch ein tolles Gefühl, wenn man durch ein Haus rennt, welches von außen von Hubschraubern und Soldaten beschossen wird und dabei die gesamten Schreiben zerspringen.

Doch wer denkt, im Panzer könnte er eine größere Sicherheit genießen, irrt. Wenn dieser nicht durch andere Panzer beschossen wird, dann lauern an einigen Ecken gegnerische Einheiten mit einem Raketenwerfer. Mit einigen Fahrzeugen ist es sogar möglich, den herannahenden Raketen auszuweichen. Weiterhin ist es sogar möglich die lästigen Soldaten einfach zu überfahren.

Große spielerische Freiheit

Shooter mit einem begrenzten, linearen Verlauf gibt es leider viele. Doch Frontlines gehört nicht zu diesen Spielen. Anstatt in kleinen Häusern irgendwelchen Gängen zu folgen, wird hier eine große Spielwelt geboten. Durch den großen Freiraum und den taktischen Equipment kann der Spieler selbst entscheiden, wie er vorgeht und von welchen Richtungen aus er angreift.

Jedoch gibt es auch einige Einschränkungen im Gameplay. Es ist nicht möglich Waffenmodi (Einzelschuss, Feuerstöße, etc.) auszuwählen oder den Körper nach links oder rechts zu lehnen, um z. B. um Ecken gucken zu können. Auch die Steuerung einiger Fahrzeuge ist eher mäßig geworden. Vor allem die Steuerung des Hubschraubers ist alles andere als einsteigerfreundlich.

Beeindruckender Krieg

Ein klasse Ausblick
Ein klasse Ausblick

Die verschiedenen Kriegsgebiete in Frontlines: Fuel of War sind ziemlich gut geworden. Die Schauplätze sind grafisch sehr gut geworden, wobei vielleicht auch noch etwas mehr drin gewesen ist. Die Sichtweite im Spiel ist dafür enorm groß. An einigen Stellen kann der Spieler an Türmen hochklettern und kann dort oben eine sehr tolle Aussicht genießen. Stellenweise ist die Umgebung auch zerstörbar, jedoch ist dies auch nur eingeschränkt möglich. So lassen sich sogar einige Mauern zerstören, bei anderen kleineren Dingen kann wiederum selbst eine Rakete vom Panzer nichts anrichten.

Doch nicht nur durch die Optik wird der Krieg gut dargestellt. Vor allem durch die Klangkulisse entsteht eine klasse Atmosphäre. Hinterlegt wird das Geschehen von einem hervorragenden, actionreichen Soundtrack, welcher etwas an einen Actionfilm erinnert.

Wertung

Fazit

GC-Wertung
8,5

Frontlines: Fuel of War ist ein sehr guter Taktik-Shooter, welcher sich durch viel Action und eine klasse Atmosphäre auszeichnet. Als Spieler genießt man eine große spielerische Freiheit mit gutem taktischem Equipment. Leider ist die KI weniger hilfreich und die Kampagne ist zu schnell durchgespielt.