Vorschau: World in Conflict

PC-Version, getestet von Stefan Brauner am

Die Betaphase zum Strategiespiel „World in Conflict“ ist seit einiger Zeit beendet. In dieser Zeit konnten die Tester bereits den Multiplayer Modus sowie ein Tutorial ausprobieren. In der etwas verspäteten Vorschau fasse ich meine gesammelten Eindrücke zusammen.

Domination Modus

Zu Anfang stand nur der Multiplayer Modus „Domination“ zur Verfügung. Insgesamt standen drei Karten zur Verfügung, wobei die dritte Karte nur Leuten mit einem Freischaltcode, z. B. dem PreOrder-Key für die Vorbesteller, zur Verfügung stand. Im Domination Modus müssen die Spieler verschiedene Command Points erobern und verteidigen. Am oberen Bildschirmrand zeigt ein Balken an, welches das dominierende Team ist. Je mehr Command Points eine Fraktion hat, desto schneller füllt sich dieser. Das Match ist dann beendet, wenn entweder der Balken voll, oder die Zeit um ist. Sollte kein Team durch die sog. „Total Domination“ gewonnen haben, hat das Team gewonnen, welches die die größere Überlegenheit hat.

Assault Modus

Kurz vor Ende des Ablaufs der Open Beta kam der Assault Modus hinzu, welcher in zwei Runden beendet wird. In der ersten Runde muss eines der Teams vier verschiedene Command Points einnehmen, während das andere mit allen Mitteln die Übernahme zu vereiteln versucht. Die Eroberung läuft nach und nach ab. So muss immer nur ein Ziel eingenommen bzw. verteidigt werden. War das angreifende Team erfolgreich, ist das nächste Ziel an der Reihe. Die Runde ist nach Beendigung eines bestimmten Zeitlimits bzw. nach der Eroberung aller Ziele erfolgt. Anschließend werden die Rollen getauscht, sodass das verteidigende Team der ersten Runde in der zweiten Runde die Ziele einnehmen muss und umgekehrt.

Teams in vier Rollen aufgeteilt

In jedem Team gibt es vier verschiedene Rollen: Infantry, Support, Armor und Air (so die englischen Originalbezeichnungen in der Beta). Jeder Spieler muss sich für einen der zu spielenden Bereiche entscheiden. Dabei gibt es nicht die ultimative Rolle, sondern jede Rolle hat seine eigenen Vorzüge. Die Infanterie besteht nur aus Soldaten, welche sich nur langsam auf der Karte bewegen. Dadurch sind sie ein leichtes Ziel für Napalm Angriffe (mehr dazu später). Eine gute Deckung bieten Wälder und Gebäude, denn dort ist es für den Gegner fast unmöglich die Soldaten zu sehen. Von dort aus können die Soldaten gut angreifen. Je nach Bewaffnung, welche abhängig von der Wahl der Soldaten ist, können diese schnell und effektiv Panzer und Hubschrauber zerstören. Andere Einheiten brauchen eine Weile, bis sie die Soldaten ausschalten können. Gut geeignet gegen andere Soldaten ist noch der Scharfschütze, der aus der Entfernung die Soldaten abschießen kann. Mit Transportern, welche auch in dieser Rolle zur Verfügung stehen, können Soldaten schneller zum Ziel gebracht werden. Der Support, also die Unterstützung, besteht hauptsächlich aus der Artillerie und der Luftabwehr. Mit der Artillerie kann aus enorm weiter Entfernung ein bestimmtes Ziel, z. B. ein durch Gegner besetzter Command Point, beschossen werden. Bei zu vielen gegnerischen Hubschraubern ist die Luftabwehr notwendig. Diese befindet sich auf Fahrzeugen, welche auch nur die Hubschrauber aus der Nähe abfeuern kann. Die Rolle der Unterstützung hat jedoch den Nachteil, dass die Einheiten gegen Angreifer wehrlos sind. So wird man oft Zeuge, wie die Artillerie auf der Flucht ist, weil der Gegner sie über die Karte scheucht und ausschalten möchte. Bei der Armor-Rolle stehen dem Spieler Panzer zur Verfügung. Diese eignen sich hauptsächlich zum beschießen gegnerischer Fahrzeuge, Infanterie und Stellungen. Da diese auch relativ schnell unterwegs sind, eignen sie sich zusammen mit der Unterstützung am besten für die Einnahme von Command Points. Die größte Gefahr hierbei sind Soldaten und Hubschrauber. Gerade gegen die Helikopter haben die Panzer keine einzige Chance und können hier nur auf Unterstützung aus dem Team hoffen. In der Rolle Air fliegt der Spieler mit Hubschraubern über die Karte. Diese sind die schnellsten Einheiten im Spiel und können innerhalb weniger Sekunden zum Zielgebiet vordringen. Sie sind effektiv gegen alle Einheiten, insbesondere gegen Panzer und andere Lufteinheiten. Sobald diese jedoch in der Nähe von Luftabwehr geraten, sollten sie schnellstens aus dem Gefahrenbereich gezogen werden. Wem die gewählte Rolle nicht liegen sollte, der kann während des Spiels auch noch wechseln, verliert dabei jedoch alle anderen Einheiten. Einige Truppen haben noch Spezialfähigkeiten, welche sich in aggressiv und defensiv unterscheiden. Bei den Hubschraubern oder Panzern ist die offensive Fähigkeit eine Rakete gegen bestimmte Einheiten. Die defensive Fähigkeit der Panzer ist eine große Rauchwolke um das Fahrzeug herum, sodass dieses für kurze Zeit nicht vom Gegner gesehen werden kann.

Tactical Aid System

Während des Matches sammelt jeder Spieler durch bestimmte Aktionen nach und nach Tactical Aid Punkte, welche er dann für bestimmte Spezialaktionen einsetzen kann. Je effektiver und größer der Radius der Aktion, desto mehr Punkte werden dafür benötigt. Bei den meisten Aktionen fliegt ein Flugzeug über die Karte, welches auch nicht abgeschossen werden kann, um die Aktion auszuführen. Für eine geringe Anzahl an Punkten kann z. B. ein Napalm Angriff ausgeführt werden, um Infanterie zu bekämpfen. Wer sehr viele Punkte hat, was auch nicht sehr einfach zu erreichen ist, kann eine Atombombe abwerfen. Diese vernichtet alles im Umkreis und verstrahlt die Umgebung auch für längere Zeit, sodass die Infanterie nach der Bombe das Gebiet meiden sollte, um zu überleben. Spieler eines Teams können auch einem anderen Spieler die TA-Punkte überlassen, damit diese aus taktischen Gründen eine Atombombe abwerfen kann.

Reich wird niemand, denn das Geld ist limitiert

In vielen Spielen wird das Geld im Laufe des Matches immer mehr, sodass am Ende schon mehr Geld als notwendig vorhanden ist. Bei World in Conflict ist es anders. Die Credits, so heißt die Währung im Spiel, sind nur begrenzt, sodass niemand plötzlich mit einer riesigen Armee angreift. Das hat den Vorteil, dass das im Spielverlauf schlechtere Team nicht noch zusätzlich durch einen finanziellen Nachteil chancenlos ist. Die Credits können nur für eine bestimmte Anzahl an Einheiten ausgegeben werden, danach ist Schluss. Das Geld kommt erst dann langsam wieder, wenn andere Einheiten im Gefecht umkommen.

Learning by doing

Da es bei „World in Conflict“ auf so viele Faktoren ankommt, welche für ein erfolgreiches Match wichtig sind, kann man hier durch ein Tutorial alleine nicht auf einen Kampf vorbereitet werden. Erst durch das Spielen der Matches selbst, lernt der Spieler, wie welche Situationen am besten gemeistert werden können. Dabei wird wohl jeder eine Rolle finden, die am besten zu seinem Spielstil passt.

Teamplay ist der Schlüssel zum Sieg

Im Multiplayermodus ist Teamplay ein wichtiger Faktor. Denn, wenn sich z. B. sechs Spieler eines Teams alle ihre eigenen Wege gehen und dabei noch bestimmte Rollen außer Acht lassen, wird das mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht sehr viel versprechend enden. Um auf alle Gefahren vorbereitet zu sein, sollten auch alle Rollen belegt sein. Die gegenseitige Unterstützung kann für die Einnahme eines Command Points entscheidend sein. Ein Beispiel: Der Support beschießt mit der Artillerie einen Command Point, die Hubschrauber und Panzer beschießen Fahrzeuge und Stellungen, ein Sniper hält gegnerische Soldaten fern und die eigene Infanterie kümmert sich zusammen mit der Luftabwehr um feindliche Hubschrauber. Im Idealfall können so auch noch zwei Punkte gleichzeitig eingenommen, was beim Domination Modus hilfreich wäre. Hinterher sollte die Stellung gehalten werden, um drei Geschütze errichten zu können und natürlich auch weiter vor dem Gegner zu bewahren. Das diente jetzt nur als Beispiel, wie alle vier Rollen zusammen arbeiten könnten. Die perfekte Vorgehensweise wäre es vielleicht nicht, wobei es ohnehin keine perfekte Taktik gibt.

Große Spielmotivation

Das Spielen im Multiplayermodus hat sehr viel Spaß macht. Nach einiger Zeit ist die geringe Auswahl an Karten etwas langweilig geworden, jedoch wird es in der fertigen Version eine größere Auswahl geben. Ein wirklich großer Motivationsfaktor ist die Zusammenfassung am Matchende und die Vergabe von Auszeichnungen. Hier sieht man nicht nur, wer der Beste im Spiel war, sondern erfährt, wer welche Rolle am besten gemeistert hat oder wer am meisten Schaden angerichtet hat. So gehört man vielleicht nicht zu den Top 3 eines Matches, hat aber z. B. die Rolle Armor am besten gemeistert, was dann doch noch ein guter Erfolg ist. Für die Leistung bestimmter Sachen, wie z. B. eine Stunde lang als USA gespielt, gibt es Auszeichnungen. Wer lange und erfolgreich gespielt hat, kann dann so ein schönes geschmücktes Profil bewundern. Dazu gibt es noch ein internationales Ranking aller World in Conflict-Spieler.

Grafik

Grafisch ist World in Conflict ein Meisterwerk. Der Spieler kann aus der Vogelperspektive das Geschehen auf dem Schlachtfeld, sowie die Grafikpracht genießen, kann aber auch ganz nah ins Geschehen hineinzoomen. So kann man sogar noch seine Soldaten durch den Wald laufen sehen, was auch dann sehr gut anzusehen ist. Gerade die Effekte, wie Explosionen, Rauch und Beschuss sehen sehr schön aus. Nach einiger Zeit wird auch die Auswirkung des Gefechtes sichtbar, sodass sich an vielen Stellen Einschusskrater befinden. Doch ein atemberaubendes Erlebnis ist zumindest beim ersten Mal nicht zu toppen. Denn wenn die Atombombe hochgeht, herrscht eine unheimliche Stille und alles im Umkreis der Bombe wird vernichtet. Die Explosion sieht richtig genial aus und hinterlässt auch noch einen dicken Krater sowie die Verstrahlung des umgrenzenden Gebietes.

Fazit

Und genau so kann ich auch World in Conflict beschreiben. Das Spiel schlägt genau so sehr ein, wie die Atombombe im Spiel selbst. Einfach atemberaubend. Viel Spaß, eine große Langzeitmotivation und eine Grafikpracht. So gut wie die Betaversion schon war, wird die fertige Version sicher ein Grund zur Freude… am 21. September ist es endlich so weit. „War is coming home…“ um es mit den Worten aus dem Trailer zu sagen.