Das gewisse Etwas …
InnerSpace von dem kleinen Studio der PolyKnight Games ist in vielen Punkten wirklich etwas Besonderes. Als autonome Erkundungsdrone (so scheint es) liegt es an uns, dem Archäologen Daten und Entdeckungen aus dem Innerversum zuzuspielen. Klingt höchst abstrakt? Ist es auch: Das Spiel handelt von einem Universum, in dem die Gesetze der Physik und Schwerkraft nichtmehr gelten. An der Seite eines Uboot-artigen Gefährten, dem Archäologen, fliegt man mit unterschiedlichen Flugobjekten durch anmutig-malerische Spielwelten voller Geheimnisse, um eben diese aufzudecken.
Das Spiel setzt dabei auf einen schon beinahe voxelartigen Stil mit starken Kontrasten in hoher Sättigung – sowie eine sehr exotische Umgebung, in der Meere über uns und um uns herum zu sein scheinen. Begleitet wird das Gameplay mit einem sehr minimalistischen Soundtrack, das auf unsere Flugmanöver reagiert und einen beruhigenden Effekt hat. Geboten werden unterschiedliche Flugmodelle mit ihren eigenen Stärken und Schwächen. Das große Manko: Das Spielziel.
…das zu fehlen scheint.
Das Spiel lässt einen auf eigene Faust herausfinden, was das Ziel des ganzen ist. Für Spieler mit einem Entdeckerherz womöglich ein prächtiges Geschenk; so findet sich zwangsläufig dennoch jeder anfangs mit Stirnrunzeln und gemeiner Orientierungslosigkeit wieder. Wer ist der Archäologe? Wie schaltet man weitere Flugmodelle frei? Was übersehe ich seit Stunden, obwohl ich gefühlt alles in der derzeitigen Welt abgeflogen habe?
Nach und nach offenbart sich, dass in den Spielwelten Mechanismen verborgen sind, die es zu aktivieren gilt. Diese legen Teile alter Artefakte frei, die beispielsweise mysteriöse, alte Maschinen darstellen. Diese werden vom Archäologen entschlüsselt und schalten so weitere Funktionen unseres Fluggeräts (oder eben andere Varianten) frei.
Sofern alle Teile der Artefakte lokal geborgen wurden kann ein Portal zur nächsten Etappe des Innerversums aktiviert werden. Klingt verwirrend? Ist es: Neben irritierenden, künstlich aufgebauschten Dialogen mit dem Archäologen, auf entschlüsselten Artefakten und mit einstweilig auftauchenden „Gottheiten“ bietet das Spiel bis auf die pure Erkundung nichts.
Außen hui, innen pfui
Für Zwischendurch ist InnerSpace wahnsinnig entspannend: Die interessant gestalteten Teile des Innerversums, das angenehme Gleiten mit dem Fluggerät, das gelegentliche Eintauchen in die allumfassenden Meere (und das damit verbundene, im ganzen Spiel befriedigendste Geräusch) und die Freude, wenn erfolgreich das nächste Artefakt geborgen wird, ergeben eine spannende Mischung.
Leider bröckelt die Fassade nach wenigen Spielstunden und legt ein repetitives Gameplay frei, das ohne Leitung oder Hilfe beim Suchen der entsprechenden Puzzleteile zum frustrierenden Umherfliegen ohne Sinn und Zweck verkommt.