Testbericht: Medal of Honor: Airborne

PC-Version, getestet von Falk Meier am

Medal of Honor sollte jedem Shooter-Fan ein Begriff sein. Dieser Shooter hat 1999 das Genre des WW2-Shooters quasi definiert. Mit Airborne steht nun, wenn man beide Addons für den ersten Teil mitzählt, nun schon der 5te Teil der Serie an. Dieser setzte vorab die eigenen Maßstäbe schon sehr hoch an.

Die erste Hürde wirft EA leider jedoch schon mit dem Installer auf. Wer den aktuellen Ageia PhysX-Treiber schon installiert hat oder seine Windows-Firewall deaktiviert hat bekommt wahrscheinlich Probleme. Hat man diese jedoch umschifft beginnt das Spiel imposant wie es sich für einen WW2-Shooter gehört: Man sitzt in einem Flugzeug, links und rechts neben einem sitzen andere Soldaten, Flak-Feuer und Explosionen überall. Endlich das grüne Licht, das Signal zum Sprung. Man reiht sich mit seinen Kameraden ein und der Reihe nach geht es im Feindfeuer abwärts. Das ist der Moment in dem man als Spieler eingreifen kann: während man nach unten fällt, kann man seine Fallrichtung bestimmen und so entscheiden wo in der Schlacht man beginnen will. Es gibt immer ein oder zwei Safe-Zones, markiert durch grünes Signal-Licht. Dort ist der feindliche Widerstand sehr schwach und man hat einige befreundete Soldaten um sich herum. Allerdings kann es ein enormer Vorteil sein, auf einem Kirchturm in der Nähe einer feindlichen Stellung zu landen, oder in einem Hinterhof in der feindlichen Flanke. Die Levels sind komplett frei begehbar, auch eine angenehme Menge an Gebäuden steht zur Begehung offen. Jede Map beinhaltet unterschiedliche Missionsziele, Flak-Stellungen die ausgeschaltet werden müssen, Dokumente die beschafft werden müssen, etc. In welcher Reihenfolge man diese Ziele erfüllt liegt im Ermessen des Spielers. Eine durchgängige Story, welche die einzelnen Missionen miteinander verbindet gibt es leider nicht, jede Map steht für sich alleine. Die völlige Bewegungsfreiheit wird durch die Tatsache dass befreundete Soldaten sich oft unabhängig von einem selbst auf bestimmte Missionsziele konzentrieren (diese aber nicht einnehmen, sondern nur „umkämpfen“ ), sodass man sich die meiste Zeit an seine Jungs halten wird, um nicht alleine zu kämpfen. Falls man einmal sterben sollte, heißt das bei Airborne nicht gleich Quickload, sondern einfach einen neuen Absprung über demselben Kampfgebiet. Alle dabei schon erreichten Missionsziele bleiben dabei erhalten und da auch so ständig neue Soldaten abspringen, passt das auch sehr gut ins Setting. Die Grafik erfüllt alle aktuellen Standards, Shader werden gut eingesetzt, Effekte und Details überzeugen und bieten eine realistische Atmosphäre. Gerade bei Nässe-Effekten glänzt die Engine. Vom Sound her hinterlässt Airborne einen zwiespältigen Eindruck, einerseits versetzen einen die Umgebungsgeräusche, die Rufe der Soldaten und die allgemeine Soundatmosphäre sehr gut in Stimmung, auf der anderen Seite klingen die Waffensounds bei eigentlich fast allen Waffen mehr nach Platzpatronen und Erbsenpistolen als nach WW2 Waffen, gerade das deutsche STG44 klingt kein bisschen metallisch und blechern sondern eher nach einem fehlzündenden 2taktmotor.

Wertung

Fazit

GC-Wertung
8,0

Alles in allem bietet Medal of Honor: Airborne grundsolide Genre-kost. Die Umsetzung der völligen Bewegungsfreiheit hätte jedoch konsequenter sein können. Auch die fehlende Story und die recht kurze Spieldauer (nur sechs Missionen, ich habe etwa sechseinhalb Stunden gebraucht) trüben das Gesamtbild ein wenig. Dafür ist das Schlachtgetümmel gut umgesetzt. Airborne bietet auf jeden Fall ein gutes Spielerlebnis für sein Geld.