Testbericht: K11 - Kommissare im Einsatz

PC-Version, getestet von Stefan Brauner am

Alleine bei der Tatsache, dass es sich um eine Spieleumsetzung einer Sat 1-Serie handelt, dürfte schon die Frage aufwerfen, ob das überhaupt etwas werden kann. Ob es eher ein billiger Abklatsch der CSI-Spiele ist oder doch noch ein gutes Krimiabenteuer, könnt ihr in diesem Testbericht lesen.

K 11?!

Bei K11 – Kommissare im Einsatz handelt es sich um einem Krimispiel zur gleichnamigen TV-Serie im Vorabendprogramm von Sat 1. In der Rolle eines neuen Ermittlers unterstützt der Spieler Michael Naseband und Alexandra Rietz bei der Aufklärung von verschiedenen Morden. Den Kommissaren wurden sowohl Optik als auch Stimmen der originalen Schauspieler verpasst. Alles andere wäre bei diesem Spiel auch peinlich gewesen.

Beweisaufnahme

Zu Beginn des Spieles gibt es nach einem kurzen Gespräch eine kurze Erklärung zu den Interfaces. Doch im Endeffekt ist das Spiel idiotensicher und bedarf kaum eine große Erklärung. Ähnlich wie bei den CSI-Spielen gilt es erst einmal den Tatort nach Beweisen zu untersuchen. Hierfür kann der Spieler selbst herumlaufen und muss dann mit der Maus die passenden Aktionen ausführen. Bei der Beweisaufnahme können die Gegenstände mit der Hand aufgenommen, mit einer Kamera fotografiert oder unter UV-Licht untersucht werden. Aufgesammelte Gegenstände bleiben weiterhin am Tatort sichtbar und blinken. Somit kann auch später nachgeschaut werden, wo der Gegenstand überhaupt lag. Das Auffinden der Gegenstände ist wohl die einzige richtige Herausforderung, bei der die Spieler Probleme bekommen könnten.

Die gesammelten Beweise können dann im Menü untersucht werden. So gilt es zu schauen, ob Blut oder Fingerabdrücke zu finden sind, was auf bestimmten Fotos zu entdecken ist oder auch welche Nachricht auf einem Handy zu finden ist. Häufig sind auch zerrissene Nachrichten vorzufinden, welche als Puzzle wieder zusammengesetzt werden müssen. Es ist schon eine Kunst dies nicht auf Anhieb hinzubekommen.

Blutproben, die am Tatort oder auf den Beweisen gefunden, sowie Projektile und Patronenhülsen werden zur Untersuchung an einen Techniker weitergegeben. Fingerabdrücke, Handschriften oder Schuhabdrücke werden selbst verglichen. Hier ist im Endeffekt egal, was angeklickt wird. Denn die richtige Lösung wird unmittelbar nach dem Klick verraten. Lag der Spieler falsch, so dürfte die einzige Auswirkung in der Bewertung wiederzufinden sein – wenn überhaupt.

Verhöre

Nach dem Auffinden aus Auswerten der ersten Beweise, folgt das Verhören von Personen, die in irgendeiner Weise mit den Fällen in Verbindung stehen könnten. Die Personen werden dabei nach den anderen Personen, den Schauplätzen, Alibis oder nach Fingerabdrücken oder ähnlichem befragt. Abhängig davon, in welchem Tonfall und mit welcher Wortwahl die Fragen gestellt werden, antworten die Befragten auch entsprechend freundlich oder aufgebracht. Im Anschluss sind die wichtigsten Aussagen in einer kurzen Übersicht dargestellt.

Quiz oder Briefing?

Nach jedem Abschnitt wird eine Unterhaltung mit Nasebrand oder Rietz geführt. Spätestens hier bekommt man das Gefühl von den Leuten verarscht zu werden – eine seriösere Wortwahl wäre hier nicht angemessen. Der Spieler wird dazu befragt, welche Beweise er gefunden hat. Dabei falsch zu liegen, dürfte schon schwer werden. Wird eine falsche Antwort gegeben, bekommt der Spieler die Chance sich noch mal die Fakten anzusehen oder die Frage sofort neu zu beantworten.

Zudem darf häufig auf einer Tatortskizze zugeordnet werden, wo welches Beweisstück gefunden wurde. Besonders klasse dabei ist, dass sogar die Beweise zugeordnet werden können bzw. müssen, welche überhaupt nicht gefunden wurde. Da die Karte aber nicht allzu groß ist, kann der Gegenstand einfach so lange an verschiedenen Stellen platziert werden, bis es stimmt.

Weiterhin muss beantwortet werden, welche Spuren gefunden wurden. Auch dies keine große Aufgabe, wenn man weiß, was man gemacht hat. Zuletzt erfolgen die Fragen zu den Aussagen der verhörten Personen. Die Situation ist hierbei völlig absurd. Der Spieler kommt zum Berichten der Ergebnisse zu den Kommissaren, welche aber während des Gespräches schon Bescheid wissen, was richtig und was falsch ist. Warum fragen die dann überhaupt? Um zu überprüfen, ob man ein Idiot ist? Um den Wissensstand des Spielers zum Fall in irgendeiner Art und Weise als Spielelement mit zu integrieren, hätten sich die Entwickler etwas besseres einfallen lassen sollen.

Versagen unmöglich

Wie bereits erwähnt, ist die Beweisfindung wohl das einzige, bei dem der Spieler Probleme bekommen könnte. Einige Sachen, wie z. B. Giftflaschen sind nur aus einem bestimmten Winkel zu sehen und daher leicht zu übersehen. Doch wer nicht alles findet, der kann entweder im Menü oder durch das Ansprechen der Kommissare eine komplette Auflistung sämtlicher Beweise, Spuren und Aufgaben für den jeweiligen Abschnitt des Falles erhalten.

Beim Beantworten der Fragen reicht es auch aus, wenn dies erst im 10. Anlauf richtig ist, die Befragung der Verdächtigen darf auch auf total unpassende Weise geschehen. Es ist fast egal, wie gespielt wird. Die einzige Auswirkung ist dann am Ende bei einer Auswertung zu finden. Ob diese gut oder schlecht ausfällt, hat jedoch auch keinen weiteren Effekt.

Dürftige Technik

Optisch ist das Spiel eher mittelmäßig. Für ein derartiges Adventure mag die Grafik noch ganz passend erscheinen, jedoch sehen einige Point&Click-Adventures schon schöner aus. Die Videosequenzen, die zu Beginn der Fälle gezeigt werden, hätten jedoch besser weggelassen werden sollen. Diese sind alles andere als schön und werfen eher die Frage auf, was das überhaupt soll.

Wertung

Fazit

GC-Wertung
4,5

K11 – Kommissare im Einsatz ist ein sehr dürftiges Krimispiel, bei dem der Spieler nach fünf relativ kurzen und weniger spannenden Missionen erlöst wird. Eine große Spielbegeisterung entsteht dabei nicht unbedingt, die quizartigen Fragen der Kommissare nerven eher und die Lösung der Fälle ist keine wirkliche Herausforderung. Vielleicht dürfte bei Fans der Serie ein Funken Begeisterung aufkommen.