Vorschau: The Walking Dead

PC-Version, getestet von Stefan Brauner am

Spielszenen zu The Walking Dead gab es auf der gamescom 2012 leider nicht zu sehen. Dafür war der Entwicklungsstand anscheinend noch nicht weit genug fortgeschritten. Doch neben einigen Screenshots und Fotos gab es zumindest Informationen zur Spielumsetzung der gleichnamigen TV-Serie. Das Spiel ist übrigens nicht zu verwechseln mit aus mehreren Episoden bestehendem Adventure von Telltale Games.

Die Umsetzung von Terminal Reality ist ein Survival-Ego-Shooter. Wie in der Serie The Walking Dead des US-Senders AMC, geht es auch im Spiel in erster Linie um das Überleben. Die Geschehnisse finden zu einem frühen Zeitpunkt der Zombie-Apokalypse statt. Das Spiel erzählt damit eine eigene Story vor den Ereignissen in der Serie. Zwar gibt es viele Überlebende, doch die Krankheit breitet sich immer weiter aus, wodurch viele Menschen sterben.

Für die Fortbewegung gibt es ein Reisesystem, in welchem der Spieler beispielsweise mit einem kleinen Truck fährt. Es gilt sich zu entscheiden, ob lieber ein sichererer Weg mit Umwegen oder lieber die kürzere, benzinsparende und gefährliche Route gewählt wird. Benzin ist wie alle anderen Ressourcen begrenzt, weshalb darauf Acht zu geben ist. Entscheidungen muss der Spieler häufiger treffen, welche letzten Endes Konsequenzen auf den weiteren Spielverlauf haben können.

Unterwegs trifft der Spieler auf andere Charaktere, die mitgenommen werden können, aber nicht müssen. Diese sollten natürlich Platz im Fahrzeug finden. Ob eine Person in die Gruppe aufgenommen wird oder nicht, sollte gut bedacht werden. Einerseits sind sie nützlich, denn einen Arzt in der Gruppe zu haben, dürfte sich als enorm hilfreich erweisen. Andererseits bedeuten mehr Personen auch einen größeren Verbrauch von Benzin und Nahrung. Um die Vorräte wieder aufzufüllen, sucht man bei Apotheken, Supermärkten und Tankstellen nach verbliebenden Ressourcen.

Die Suche nach Nahrung in einem Laden birgt jedoch eine große Gefahr. Je länger sich der Spieler in einem Gebäude aufhält und dabei sogar Geräusche verursacht, desto mehr Walker lockt er an. Walker sind die Zombies im Spiel, welche natürlich Hunger haben. Aufgrund der mangelnden Intelligenz ist es ihnen jedoch nicht möglich mal eben eine Dose Ravioli in der Mikrowelle aufzuwärmen, weshalb sie sich lieber die Menschen als Mahlzeit vornehmen. Um ihnen nicht zum Opfer zu fallen, sollte sich somit nicht zu lange am gleichen Ort aufgehalten werden.

Im Kampf gegen die Walker existieren zwar Schusswaffen, diese stellen jedoch einer eine Notlösung dar. Es dürfte klar sein, dass man dort nicht mit einer Maschinenpistole herumrennen kann und an jeder Ecke neue Munition findet. Dann sähe es sicherlich etwas anders aus. Doch so sind Schusswaffen zwar sehr stark, haben aber den Nachteil, dass die lauten Schüsse weitere Walker anlocken und damit eher kontraproduktiv sind. Stattdessen ist eher auf den Nahkampf zu setzen. Das Ziel ist dabei, wie so oft, wenn es ums Töten von Zombies geht, der Kopf. So wird denen direkt das Messer in den Kopf gerammt oder mit der Axt der Kopf abgetrennt. Szenen, bei denen direkt jeder skeptisch sein dürfte, ob das später bei der Kontrolle durch die BPjM eine Freigabe erhalten kann.

Auch auf die künstliche „Intelligenz“ wurde eingegangen. Theoretisch etwas, worüber später niemand meckern darf, denn die Intelligenz besteht darin, dass es keine gibt. Die Hirnfunktionen der Walker beschränken sich lediglich aufs Essen und den Weg dorthin. Das einzige, das sie damit können müssen, ist den kürzesten Weg zur Nahrungsquelle, also dem Spieler, zu nehmen. Somit eigentlich nur direkt gerade drauf zu. Ihre Sinne funktionieren noch, sodass sie die Menschen hören, sehen und aufgrund des Schweißes riechen können. Schießt man den Walkern das Bein weg, ist denen das völlig egal. Sie werden dann zum sogenannten Crawler und kriechen einfach weiter zu ihren potenziellen Opfern.

Gescriptete Events der Walker soll es keine geben. Doch die Walker können theoretisch hinter jeder Ecke lauern und stellen somit eine große, tödliche Gefahr dar. Um bei der kollektiven Verkostung draufzugehen, reicht schon eine Handvoll Walker aus. Sie werden die Personen umkreisen, wodurch es umso schwieriger ist, heil aus der Sache herauszukommen. Ein Grund mehr stets überlegt und vorsichtig vorzugehen.

Bewegte Bilder gab es leider keine zu sehen. Die Entwickler versprechen ein leistungsstarkes Shader-System, doch die Grafik auf den gezeigten Screenshots ließ etwas zu wünschen übrig. Bleibt zu hoffen, dass diese noch nicht final war und sich da noch etwas tun wird. Damit nicht alle Zombies gleich wirken, gibt es neben unterschiedlichen Aussehen und Kleidungen vier Animations-Sets. Durch dessen Kombination soll der Spiele keine identischen Spieler zu sehen bekommen.

Fazit

Bei Umsetzungen zu Filmen und TV-Serien darf man wohl jedes Mal etwas skeptisch sein. Optisch präsentiert sich The Walking Dead recht passabel, bei dem Umfang steht aktuell noch eher ein großes Fragezeichen. Bislang lässt sich auf Grundlage der aktuellen Informationen schwer einschätzen, ob das Spiel genug Abwechslung zu bieten haben wird. Dennoch macht The Walking Dead einen Interessanten Eindruck, der eine spannende Reise verspricht und die Chance auf eine bessere Lizenz-Umsetzung hat.