Vorschau: NBA 2K14

PC-Version, getestet von Stefan Brauner am

Obwohl ich Sportspiele grundsätzlich mag, standen diese in letzter Zeit eher weniger im Fokus. Das liegt unter anderem daran, dass abgesehen von den Fußballspielen für den PC nicht allzu viel geboten wird. Doch 2K Sports ist dem PC treu geblieben und bietet auch dort den Basketballfans das kommende NBA 2K14. Auf der gamescom 2013 durfte ich einen Blick auf die Current-Gen-Versionen des Spieles werfen und mich zum ersten Mal etwas mit der Reihe vertraut machen.

2K Sports hat für dieses Jahr zwei verschiedene Versionen von NBA 2K14 entwickelt: Eine Version für die Current-Gen-Konsolen Xbox 360 und PlayStation 3 und für die Next-Gen-Konsolen Xbox One und PlayStation 4. Käufer der Next-Gen-Fassung erhalten keine simple Portierung, sondern eine eigene und passende Version. Details zu den Fassungen sollen erst später folgen, auf der gamescom gab es lediglich die aktuelle Generation zu sehen. Die Antwort auf die Frage, wozu die PC-Version gehört, fand ich jedoch sehr enttäuschend, denn diese entspricht der Current-Gen-Version. Es dürfte davon auszugehen sein, dass die Grafik auf der Xbox One und PS4 schöner sein dürfte. Gerade dies hätte ich mir für die PC-Version gewünscht, denn vor allem die Zuschauer sahen für meinen Geschmack alles andere als schön aus.

Hinsichtlich des Umfangs sind keine Abstriche zu befürchten. Auch Spieler der aktuellen Plattformen kommen in den Genuss einiger Neuerungen. Dazu gehört unter anderem der neue Pro-Stick als welcher künftig der rechte Analogstick des Gamepads fungieren wird. Mit einfachem Antippen und Halten lassen sich Dribblings durchführen oder Würfe nehmen. Für einen Wurf beispielsweise wird der Analogstick zunächst in die gegengesetzte Richtung gehalten und im idealen Augenblick in Richtung Korb bewegt. In der Praxis funktionierte dies wunderbar. An dem Pro-Stick hatte 2K Sports zwei Jahre lang gearbeitet, um letzten Endes die ultimative Steuerung bieten zu können. Mein Eindruck nach drei Testmatches ist, dass dies definitiv gelungen ist.

Um ein wirklich besonderes NBA-Spiel kreieren zu können, arbeiteten die Entwickler mit niemand geringerem als LeBron James, vierfacher MVP der NBA, zusammen. Er ziert nicht einfach nur das Cover des Spiels und macht ein wenig Werbung, wie es bei Sportspielen häufiger der Fall ist, sondern ist maßgeblich an der Entwicklung beteiligt. Er stand dem Entwicklerteam quasi als Gehirn und Berater zur Verfügung. Sogar die Musikauswahl hat LeBron selbst getroffen. Letzten Endes kann er sagen, dass NBA 2K14 in gewisser Weise sein Spiel ist.

Mit „LeBron: Path to Greatness“ erhält der Basketballer von Miami Heat sogar seinen eigenen Modus. In diesem geht der Spieler auf eine siebenjährige Reise durch die NBA und begleitet die Karriere von LeBron James. Was dort passieren wird, wollten die Entwickler nicht verraten; das sollen die Spieler selbst herausfinden.

Als großer Fan meines heimischen Teams EWE Baskets Oldenburg, Vize-Meister in der Beko BBL, gilt mein Interesse eher dem europäischen Basketball. Daher hat es mich sehr gefreut zu sehen, dass mit NBA 2K14 auch 14 Teams der Turkish Airlines Euroleague mit jeweils zehn Spielern lizenziert sind. Einziges deutsches Team ist Alba Berlin, das für die kommende Saison allerdings gar nicht für die Euroleague qualifiziert ist und im Gegensatz zu den EWE Baskets Oldenburg auch keine Chance mehr dafür hat. Die tatsächlichen deutschen Teilnehmer, FC Bayern München und Brose Baskets Bamberg, sind hingegen nicht bei NBA 2K14 vertreten.

Dafür sind die Euroleague-Teilnehmer FC Barcelona, Real Madrid, CSKA Moscow, Montepaschi Siena, Anadolu Efes Istanbul, Olympiacos Piraeus, Panathinaikos Athens, Maccabi Electra Tel Aviv, Zalgiris Kaunas, Unicaja Málaga und Laboral Kutxa Vitoria für das Spiel lizenziert. 2K Sports hat erkannt, dass die Popularität von Basketball in Europa steigt. Ich hoffe, dass daher der europäische Basketball im Spiel in zukünftigen Versionen weiter ausgebaut wird.

NBA 2K14 Euroleague Screenshot #1

Die Euroleague in NBA 2K14 ist dabei weitaus mehr als lediglich die NBA im Europa-Look. So kommt das Regelwerk der FIBA zur Anwendung, nach welcher unter anderem die Dreierlinie näher am Korb ist als bei der NBA und es auch erlaubt ist, den Ball über dem Korb wegzuschlagen, wenn dieser den Ring berührt hat. Da ich bislang keine Erfahrung mit den NBA-Spielen habe, ist es schwer die Gameplay-Unterschiede zu erläutern. Doch nach zwei Matches auf der gamescom mit NBA-Teams und anschließend ein weiteres Spiel mit den europäischen Teams fühlte sich das Spiel irgendwie anders an; dies stellte auch mein Gegner, ein kroatischer Redakteur, mit etwas mehr Erfahrung der Spielereihe direkt fest. Spaß hat es allemal gemacht.

Weitere Neuerungen sind viele Balancing-Verbesserungen, eine verbesserte KI, welche die eigenen Spielzüge zu erahnen versucht, sowie 3.000 zusätzliche Animationen, insbesondere in der Defense und Bewegungen ohne Ball. Das Werfen von Körben erscheint einigen vielleicht das wichtigste beim Basketball zu sein, doch ohne das passende Stellungsspiel dürfte genau das ein Problem sein. Für das Freilaufen gibt es somit nicht nur neue Animationen, sondern insbesondere für Neueinsteiger bzw. nicht ganz so starke Spieler den „2K Smart Play Button“ als neues Feature. Dieses soll den passendsten Spielzug für die aktuelle Situation aufzeigen. In den Demo-Versionen auf der gamescom war die Möglichkeit leider noch nicht implementiert. Zudem kehrt der Modus „Crews“ zurück ins Spiel.

Mit „Dynamic Living Rosters“ greift NBA 2K14 täglich auf aktuelle Daten der NBA zurück, damit auch aktuelle Entwicklungen im Spiel berücksichtigt werden. Schließlich kann es passieren, dass ein Bankspieler sich im Laufe der Saison immer weiter steigert und vielleicht sogar in die Starting-Five rückt. Damit verbessern und verschlechtern sich die Akteure von NBA 2K14 parallel zum echten Geschehen, sodass es nicht erst bis zum nächsten NBA-Spiel dauert, ehe neue Talente mit der passenden Stärke vertreten sind.

Fazit

Auch ohne die Vorgänger zu kennen, scheint NBA 2K14 offensichtlich eine gute Weiterentwicklung der Reihe zu sein. Die Steuerung mit dem Pro-Stick ist sehr angenehm, sodass es für mich eigentlich nicht mehr in Frage käme, einfach nur die Wurftaste zu betätigen. Mein Interesse konnte vor allem aufgrund der Euroleague geweckt werden, selbst wenn es nicht die 24 Teams der kommenden Saison sind. Zwar bin ich etwas enttäuscht von der Tatsache, dass die PC-Version nicht den Next-Gen-Versionen entspricht und die Grafik mich im Vergleich zu anderen Sportspielen nicht vollends begeistern kann, doch es scheint als konnte mich 2K Sports nach dem spaßigen Probespielen auf der gamescom für die Reihe gewinnen.