Vorschau: Mortal Kombat X

PC-Version, getestet von Stefan Brauner am

Deutlich über zehn Jahre ist es her, dass ich zuletzt Mortal Kombat gespielt habe. Bis zur gamescom 2014, auf welcher Mortal Kombat X ausprobiert werden durfte. Da das Beat’em’Up auch für den PC erscheint, ließ ich mir die Gelegenheit dafür nicht nehmen.

Für diejenigen, die Mortal Kombat tatsächlich nicht kennen sollten: Es handelt es sich dabei um ein Beat’em’Up, das mit Street Fighter vergleichbar ist. Im Gegensatz zu Capcoms Marke ist Mortal Kombat, das seit der Übernahme von Midway Games zu Warner Bros. gehört, deutlich brutaler. Entsprechend sind alle Ableger in Deutschland indiziert, bei Steam ist hierzulande lediglich eine Kollektion mit den ersten drei Teilen erhältlich. Für die Entwicklung des neusten Teils sind erneut die NetherRealm Studios verantwortlich.

Charaktere

Damals wie heute gab es die spielbaren Charaktere Sub-Zero, Scorpion, Raiden und Kano, der im Mortal Kombat X etwas älter sein wird. Dazu gesellen sich mindestens vier neue Personen: Cassie Cage, Tochter von Johnny Cage, Kotal Kahn, Ferra & Torr and D’Vorah. Ferra & Torr sind dabei zwei Gegner in einem: Ein Biest mit einem Mädchen auf dem Rücken. Darüber hinaus gibt es noch einige weitere Charaktere, die bislang nicht angekündigt wurden.

Eine Neuerung ist, ist die Auswahlmöglichkeit zwischen drei Variationen bei sämtlichen Charakteren. So lassen sich beispielsweise bei Kano Cutthroat, Cybernetic und Commanod wählen. Dies hat sowohl Einfluss auf das Aussehen als auch auf die Angriffe und somit dem Kampfstil. In der Cybernetic-Variation ist es ihm möglich, mit seinem Augen-Laser anzugreifen, der sich gleichermaßen für Attacken aus der Nähe und der Distanz eignet.

Mortal Kombat X Screenshot #15

Mit der Einführung von Johnny Cages Tochter Cassie soll bereits angedeutet werden, in welche Richtung die Story geht. Diese wird in dem Story-Modus zu Trage kommen. Auf der gamescom wurde darüber hinaus nichts weiter zur Geschichte bzw. dem Modus erzählt, der Fokus lag zunächst auf den Kämpfen selbst.

Brutale Attacken

Die Kämpfe werden ganz klassisch auf zweidimensionalen Kampfplätzen ausgetragen, in denen es begrenzt nach links und rechts geht. Eine interessante Neuerung dort ist die Interaktion mit der Umgebung. Bei jedem Schauplatz existieren einige Elemente, die sich für Angriffe zu Nutze gemacht werden können. Beispielsweise lassen sich Lianen zum Schwingen, Baumstämme zum Abspringen oder weitere Objekte nutzen, um zügig zu einer anderen Position zu gelangen und den Gegner zu überraschen. Andere Gegenstände, wie beispielsweise Kisten, können aufgehoben und auf den Kontrahenten geschleudert werden. Damit direkt sichtbar ist, welche Objekte sich in der Umgebung zu welchem Zeitpunkt dafür eignen, leuchten diese leicht auf. Eine größtenteils harmlose Änderung.

Mortal Kombat X Screenshot #8

Doch ansonsten haben es die Kämpfe von Mortal Kombat X in sich. Mit einfachen Schlägen und Tritten ist es selbstverständlich nicht getan. Eines der brutalen Feature sind die X-Ray-Angriffe. Im Kampf füllt sich ein Balken, welcher nach vollständigem Aufladen eine Attacke erlaubt, die in einer Röntgenansicht darstellt, wie Knochen im Körper erheblichen Schaden nehmen. Dabei waren die Entwickler stolz darauf, wie detailliert dies dank der technischen Möglichkeiten der neuen Konsolen-Generation möglich ist. Diese Angriffe führen dem Gegner im Idealfall eine Menge Schaden zu, sind jedoch nicht zwangsläufig tödlich.

Anders bei den Fatalities, gerne auch Finshing Moves genannt. Sie sind mit einer speziellen Kombination ausführbar, wenn Gegenspieler keine Lebensenergie mehr haben und ihnen der Todesstoß verpasst werden soll. Dies erfolgt auf einer derart brutalen Weise, dass einige darüber lachen, während andere Ekel empfinden. Sei es das Herausreißen von Organen oder Teile des Gesichts abzuschneiden, ohne jetzt noch weitere, irgendwie perverse Details zu schildern.

Vor allem die X-Ray-Angriffe und Fatalities sorgen mit ziemlicher Sicherheit für eine Indizierung von Mortal Kombat X in Deutschland. Den Entwicklern ist natürlich bewusst, dass sie sich mit dem deutschen Jugendschutz arrangieren müssen. Ob dies eine zensierte Fassung zur Folge hat oder auf den Release verzichtet wird, wurde nicht gesagt.

Fazit

Meine Kämpfe in Mortal Kombat X gegen zwei deutsche Redakteure haben mir durchaus Spaß gemacht. Interaktionen mit der Umgebung sind eine schöne Abwechslung, sofern der Gegenüber gerade nicht aufpasst und mich diese ausnutzen ließ. Optisch wussten die Umgebungen zu gefallen, wenngleich trotz etwas Aktivität im Hintergrund sicher mehr möglich gewesen wäre. Umso detailreicher waren die Fatalities, welche ich ehrlich gesagt nicht in dem Umfang für den Spielspaß benötige. Doch da muss sich ohnehin zeigen, ob der brutale Spielspaß in Deutschland zensiert erscheint oder nur als Import erhältlich sein wird.