Vorschau: Ace Combat 7: Skies Unknown

PC-Version, getestet von Pascal Riemenschneider am

Ihr wolltet schon immer einmal durch die Lüfte fliegen wie ein Adler? Oder um etwas Weg von den Metaphern zu gehen – wie der Pilot eines Jets? Dann seid ihr hier genau richtig! Wir durften uns Ace Combat 7 – Skies Unknown genauer ansehen und teilen euch hier unsere Erfahrungen mit.

Und ich flieg, flieg, flieg immer...

ich möchte offen mit euch sein – ich konnte nie besonders viel mit Simulationen anfangen. Oder mit Spielen, die einen gewissen realistischen Ansatz haben. Dementsprechend habe ich mich im Vorfeld auch sehr wenig mit dem neuesten Ableger der Ace Combat-Serie beschäftigt. Ist doch im Endeffekt immer das Gleiche, oder? Diesen Mythos möchte ich euch heute austreiben und einige Aspekte zeigen, weshalb ihr doch mal ein Auge auf diesen Titel werfen solltet. Fangen wir an mit den Fakten – Ace Combat 7: Skies Unknown wird einen Story-Modus beinhalten, einen Multiplayer-Modus und – Achtung, später noch wichtig – einen VR-Modus auf der Playstation 4. Erscheinen wird das ganze im Laufe nächsten Jahres für PS4, Xbox One und PC. Auf den beiden "aufgemotzten" Varianten der Konsolen auch mit 4K-Auflösung, natives jedoch nur auf der neuen Microsoft-Konsole. Vom Singleplayer konnten wir abseits einiger Screenshots leider nichts sehen uns wurde aber versichert, dass die Geschichte wieder einen für japanische Spiele gewohnten Aspekt an "Over-the-Top-ness" haben wird. Wenn man die gezeigten Screenshots und Szenen aus dem ersten Trailer dazu nimmt, darf man hier wohl zustimmen. Im Cockpit sieht das alles dann jedoch deutlich anders aus. Hier zeigt das Spiel sein wahres Gesicht.

Die Lufthoheit

In der ca. 15-minütigen Präsentation wurde uns ein größeres Gefecht in einem vernebelten Gebirge gezeigt. Also ein mehr oder weniger klassisches Szenario, welches sich von einer Aufklärungsmission zu einem Austausch mehrerer Geschosse wandelt. Und eines muss man den Entwicklern von Project Aces lassen: sie kommen schon unfassbar nah an den Fotorealismus ran. Natürlich muss man auch bedanken, dass verhältnismäßig wenig auf dem Bildschirm passiert. Dennoch werden Wolken, Gebirge , feindliche Flugobjekte oder ähnliches mit einem extrem hohen Detailgrad dargestellt. Hinzu kommt auch noch eines der interessantesten Features – das dynamische Wetter. Dieses umfasst unter anderem vier sehr wichtige Effekte, die beim Fliegen von schwerwiegender Bedeutung sind. Die Rede ist hier von unterschiedlichen Turbulenzen, Regen, Eis und vor allem auch Nebel. Die Turbulenzen sollten hierbei selbsterklärend sein, denn immerhin entreißen sie euch beim doch so wichtigen Flugkampf immer wieder die Kontrolle. Die kann man sich wie den Rückstoß bei Shootern vorstellen indem er eure Handlungen und Eingaben – je nach Stärke – unterschiedlich erschwert. Natürlich könnt ihr auch einfach aus dem Unwetter heraus fliegen, jedoch offenbart so zum einen eure Position und müsst euch zum anderen wieder neu orientieren. Es gilt also abzuwägen.

Egal ob es regnet, stürmt oder blitzt...

Während Turbulenzen noch zum eher konservativen und gewöhnlichen Teil der Wetterdynamik zählen, so gibt es auch Effekte dir kurzweiliger auftreten und einen stärkeren Einfluss bieten. Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist hierbei Eis. In extremeren Höhen beginnt eure Scheibe zu gefrieren, Waffen feuern nicht mehr richtig und ein langsames Motorversagen beginnt. Dementsprechend solltet ihr also keinen längeren Aufenthalt in diese Gefilden planen, da ihr nach spätestens einer Minute mehr als nur Hirnfrost erleiden werdet. Der letzte Effekt bezieht sich auf den für Jet-Piloten gefährlichsten Wetter-Effekt: Nebel. Wer jemals am Steuer saß wird wissen wie schwierig es ist bei Nebel zu fahren. Man drosselt die Geschwindigkeit, fährt konservativer und vorsichtiger. Bei dichtem Nebel mit 180 Sachen über die Autobahn brettern? Unvorstellbar. Und jetzt bitte das gleiche in der Luft, mit beschränkter Orientierung und doppelter Geschwindigkeit vorstellen. Klingt bedrohlich? Ist es auch. Im Gespräch mit dem Brand-Manager von Ace Combat 7 wurde uns auch versichert, dass man eine solche Situation in den seltensten Fällen überleben wird. Insgesamt war ich sehr beeindruckt von den unterschiedlichen Einflüssen, welche das Wetter bieten kann. Aber ich hatte dennoch meine Zweifel, was die Steuerung und das Gameplay an geht.

Mit Brille und Durchblick

Dieses gestaltete sich nämlich mit dem Controller etwas hakelig. Auch wenn wir immer einen gewissen Einfluss in die Bewegungen unseres Fliegers hatten, so waren diese doch immer sehr ungezielt da es schlicht an der Übersicht fehlt. Die Beschränkung auf das Sichtfeld nach vorne zwingt uns, sich auf die digitalen Anzeigen des Cockpits zu verlassen. Mit einem kleinen Pfeil wird uns so die aktuelle Position des Ziels mitgeteilt. Gänzlich anders sieht dies jedoch aus, wenn man den für PS4 optimierten VR-Modus nutzt. In diesem Fall fungiert die PSVR wie ein klassisches Visier – aufsetzen, durchblicken und loslegen. Die hinzugewonnene Freiheit und Übersicht lässt sich gar nicht genug betonen. Zudem war kein großer Abfall in der Bildqualität spürbar, wie man es von anderen VR-Ports gewöhnt ist. Mit dem Kopf lassen sich die Ziele um einiges besser und agiler verfolgen als mit dem Analogstick, da es sich hier auch um natürlichen Reflex handelt. Ganz davon zu schweigen, dass sich hier ein sehr realistisches Gefühl der Schwerelosigkeit vermittelt wird. Und selbst nach dem fünften Looping stellte sich keine Motion-Sickness oder ähnliches ein, womit wir bei so viel Rotation fast schon fest ausgegangen sind.

Fazit

Wir sind mit geringen Erwartungen in die Präsentation von Ace Combat 7: Skies Unknown rein gegangen und mit großen Augen wieder raus gegangen. Was das Wetter im Spiel bewirkt ist sehr beeindruckend, die Grafik ist auch mit VR-Brille grandios. Lediglich die Steuerung gibt uns zu denken, ebenso wie die Frage der Langzeitmotivation und der noch fragwürdigen Geschichte. Für mich steht fest: Ace Combat ist perfekt für die virtuelle Realität geeignet und kann sich dort auch am besten entfalten. Wer also noch einen passenden Ausblick in luftigen Höhen erschnappen will, der freut sich auf Ace Combat.