Vorschau: R.U.S.E.

PC-Version, getestet von Stefan Brauner am

Unter Anleitung von Ubisoft durfte ich eine Partie im Multiplayermodus des etwas anderen Strategiespiels R.U.S.E. absolvieren. Das von Eugen Systems entwickelte Spiel bietet mithilfe von Spielkarten, der sogenannten R.U.S.E.s, den Gegner zu täuschen.

Das Match beginnt mit einer Art Basisbau, bei denen bestimmte Punkte auf der Spielkarte besetzt werden können. Abhängig von den verfügbaren Ressourcen können Gebäude an den Orten errichtet werden, um dort die Einheiten für das Gefecht ausbilden zu können. Zudem erhöht sich auch das finanzielles Einkommen mit der Anzahl der errichteten Depots. In den jeweiligen Depots können unter anderem Soldaten, Artillerie, Panzer, Panzerabwehr, Flugzeuge und Flugabwehr ausgebildet bzw. gebaut werden. Es soll insgesamt um die 200 Einheiten in 20 verschiedenen Kategorien geben, welche mit Upgrades wie beispielsweise neuen Waffen verbessert werden können.

Im Gefecht selbst können Täuschungen ausgeführt werden, welche für eine begrenze Zeit lang aufrecht erhalten werden. Das gesamte Spielfeld ist in Zonen aufgeteilt, in denen der Einsatz der Täuschung sich bemerkbar macht. Zu den Fähigkeiten gehören Lockvögel, Tarnung, Funkstille, Dechiffrierung, Rausch und weitere. Als kleines Beispiel: Beim Einsatz der Lockvögel werden dem Gegenspieler feindliche Einheiten Gebiet östlich der gegnerischen Basis angezeigt, obwohl dort in Wirklichkeit keine sind. Einheiten, die vom Westen aus angreifen, können mit einer weiteren Täuschung vorübergehend versteckt werden. So sendet der Gegenspieler im Idealfall seine Truppen zur Verteidigung nach Osten und kann so aus westlicher Richtung angegriffen werden. In meiner Partie habe ich aufgrund der gut eingesetzten R.U.S.E.s erst dann bemerkt, dass ich angegriffen werde, als es schon zu spät war.

Die Täuschungen stehen in begrenzter, aber dennoch ausreichender Anzahl zur Verfügung. Nach einer bestimmten Zeit wird die Anzahl um eins erhöht, unabhängig davon, wieviele bereits verbraucht wurden. Sich diese aufzusparen ist jedoch nicht wirklich sinnvoll, da in dieser Zeit im Endeffekt mit offenen Karten gespielt wird und die Vorteile der Täuschungen nicht genutzt wird. in einer Zone können mehrere dieser Täuschungen gleichzeitig aktiv sein und sind nur eine bestimmte Zeit lang aktiv, sodass die Tarnung auch irgendwann wieder vorüber ist, wenn sie nicht auf dem Gebiet erneut angewendet wird.

Etwas ungewohnt ist auch die Oberfläche des Spiels. Bei der weiten Ansicht sieht der Spieler eine Gefechtskarte, auf denen kleine Bausteine anstelle der Truppen zu sehen sind. Erst beim näheren Hereinzoomen werden die Einheiten sichtbar. Bei den gegnerischen Einheiten, die außerhalb des Sichtbereichs sind, wird nicht angezeigt, worum es sich handelt. Erst mithilfe einer R.U.S.E. können die Truppen in der jeweiligen Zone identifiziert werden. Sollten eine Tarnung aktiv sein, so sind die getarnten Einheiten weder aus der Ferne als Bausteine noch im Zoom zu sehen. Grafisch macht das Spiel aus der Ferne einen eher mäßigen Eindruck, in der nahen Ansicht sieht das Ganze schon etwas besser aus.

Die Ereignisse in R.U.S.E. finden im Zweiten Weltkrieg statt. Die Story wird mit zwei Fraktionen im Wechsel erzählt, im Multiplayermodus stehen gleich sechs Fraktionen zur Verfügung, welche sich von ihren Einheiten und Technologien unterscheiden. Das Gute ist, dass die Täuschungen nicht nur im Multiplayermodus wirken, sondern dass auch im Endeffekt die KI darauf reinfallen kann und diese selbst einsetzt.

Fazit

Spielerisch ist R.U.S.E. ziemlich ungewohnt, da es etwas anders ist als einfach nur seine Einheiten zusammenzusuchen und anzugreifen. Die Täuschungen sind eine sehr gutes Spielelement, welches nicht nur als eigener Vorteil genutzt werden kann, sondern auch eine besondere Herausforderung sind.