Vorschau: XCOM: Enemy Unknown

PC-Version, getestet von Stefan Brauner am

Auf der gamescom 2012 stellten der Entwickler Firaxis Games das rundenbasierte Strategiespiel XCOM: Enemy Unknown vor. Es ist ein Remake des fast 20 Jahre alten UFO: Enemy Unknown. Auf der Messe gab es sowohl den Einzel- als auch Mehrspielermodus zu begutachten. 

Bei XCOM geht es darum, dass Aliens die Erde angegriffen haben. Der Spieler darf mit seinen Soldaten den Kampf gegen diese aufnehmen. Ausgangspunkt ist die eigene Basis. Zu Beginn des Spieles durfte ich nach einem kurzen Tutorial bestimmen, wo ich die Basis errichten möchte. Dort darf ich meine Soldaten ausbilden oder Forschungen betreiben. Eine Querschnittsansicht des Hauptquartiers dient als Navigation im Spiel. Es muss einfach nur der Raum angeklickt werden, zu dem navigiert werden soll. Möchte ich mich um die Forschung kümmern, betrete ich einfach das Forschungslabor.

In den Einsätzen werden die Alien-Leichen und Artefakte eingesammelt, die später wie auch einige andere Ressourcen als Forschungsgrundlage dienen. Damit lassen sich beispielsweise Power-Anzüge oder Verbesserungen für die Waffen entwickeln. In einem anderen Bereich dürfen die erforschten Erweiterungen für die Waffen wiederum angebracht werden. Ebenfalls positiv ist, dass die Soldaten nicht einfach nur irgendwelche unwichtigen Personen sind, die in den Kampf gesendet und geopfert werden. Sie sammeln während ihrer Gefechte Erfahrungspunkte und erreichen höhere Level, sodass sie für den Spieler von größerer Bedeutung werden. Nicht nur die Ausrüstung darf festgelegt werden, sondern auch der eigene Name, wodurch es eine kleine persönliche Note bekommt. Stirbt ein Soldat im Gefecht, ist dieser wirklich weg – kein Respawn und keine Wunderheilung zur nächsten Mission.

Anders als in einigen Filmen greifen die Aliens nicht nur die USA an, sondern die gesamte Erde. Dadurch wird der gesamte Planet zum Spielfeld. Selbst Deutschland ist unter anderem mit Hamburg und München vertreten. Interessant finde ich die Tatsache, dass es von den eigenen Entscheidungen abhängt, wann und wo die Aliens erscheinen. Somit keine lineare Story-Line mit stets dem gleichen Ablauf. XCOM: Enemy Unknown soll hoch-taktisch sein und viel Spieltiefe bieten. Nach dem Hands-On versicherte man mir, dass ich nur ein Bruchteil von dem zu sehen bekommen habe, was das komplette Spiel zu bieten hat.

Die Gefechte selbst laufen im Spiel rundenbasiert ab. Erst der Spieler mit all seinen Zügen, dann der Gegner. Die Soldaten dürfen an verschiedene stellen gesendet werden. Die maximale Distanz von der aktuellen Position wird farblich hinterlegt. Entweder einmal zum äußeren, orange hinterlegten Bereich oder zwei Aktionen im inneren, blauen Bereich. Bevorzugt sollte, sofern möglich, eine Deckung gesucht werden. An Mauern, Fahrzeugen oder Gegenständen signalisiert ein Schild, ob der Soldat volle, halbe oder gar keine Deckung an dieser Position hat. Doch selbst bei voller Deckung gilt es zu bedenken, dass diese auch zerstört werden kann. Gibt es eine Leiter am Gebäude, darf auch auf dem Dach Stellung bezogen werden. Die Spielzüge werden hin und wieder aus der 3rd-Person-Perspektive dargestellt, was das Spiel auch noch mal etwas schöner aussehen lässt.

Nach harmlosem Herumlaufen wartete auch bereits der erste Alien. Selbstverständlich nicht gutgesinnt. Zum Schießen muss ich in den passenden Modus wechseln und dann auswählen, auf welchen Gegner zu schießen ist. Echtes Zielen ist nicht möglich, lediglich bei einigen Waffen darf ich frei wählen, wohin geschossen werden darf. Am anvisierten Gegner steht auch die Trefferwahrscheinlichkeit. Da ich als Neuling sicherheitshalber auf einfach gespielt habe, reichte bereits eine platzierte Salve aus, um den Alien zu töten. Wurden meine Soldaten hingegen getroffen, blieben sie noch am Leben, verloren jedoch Energie. Ein zweiter Treffer wäre auch bei denen tödlich gewesen.

Wer auf seinem Weg Türen findet, kann diese auf zwei Arten öffnen: Entweder indem die Zielposition direkt hinter der Tür angegeben wird oder indem der Soldat zur Tür gesendet und der Befehl zum Öffnen der Tür gegeben wird. Der Unterschied? Bei ersterem rennt die Einheit quasi die Tür ein; in der 3rd-Person-Cutszene tritt die Person die Tür ein, was natürlich Aufmerksamkeit auf sich zieht. Das explizite Öffnen hingegen ist leise, wodurch die Aliens nicht sofort den eigenen Aufenthaltsort kennen. Schön übrigens, dass in der englischen Version Deutsch zu hören war als ich auf eine Zielperson in einer deutschen Stadt traf. Nach dem Eliminieren aller Aliens war das Ziel erfüllt und es ging zurück ins Hauptquartier. Danach durfte der nächste Einsatzort gewählt werden.

Zum Ausprobieren der Mehrspielermodus blieb mir leider keine Zeit mehr, doch in der Präsentation gab es trotzdem schon einige Informationen. Der Ablauf ist recht ähnlich. Wie im Einzelspielermodus darf ein eigener Squad zusammengestellt werden. Dafür gibt es eine feste Punkteanzahl, die für die Einheiten ausgegeben werden dürfen. Der Squad kann Aliens, Mutanten und Menschen umfassen – auch gemischt in einem Team. Einen perfekten Squad, der bei jedem Match die Allzweckwaffe schlechthin ist, gibt es nicht. Der Ablauf ist auch hier rundenbasiert. Einzige Einschränkung ist, dass nur 90 Sekunden für einen Zug zur Verfügung stehen, damit es nicht zu lange dauert.

Fazit

Grafisch sind die Gefechte in XCOM: Enemy Unknown nicht unbedingt Spitzenklasse, doch bei einem derartigen rundenbasierten Strategiespiel ist dies auch nicht erforderlich. Die aktuelle Grafik ist vollkommen ausreichend, die kleinen Cutszenes bieten etwas zusätzliche Schönheit. Viel wichtiger ist das Gameplay und das weiß zu überzeugen. Schon die kleinen Eindrücke der Basis und die beiden kleinen Singleplayer-Missionen reichten aus, um mein Interesse zu wecken. Ich bin schon sehr gespannt auf das finale Spiel.