Vorschau: Die Sims Mittelalter

PC-Version, getestet von Stefan Brauner am

Auf der gamescom in Köln hat Electronic Arts mit Die Sims Mittelalter ihren neuen Ableger der Lebenssimulation präsentiert. Die gesammelten Eindrücke des Spiels in der mittelalterlichen Zeit erfahrt ihr in diesem Artikel.

Bei Die Sims Mittelalter handelt es sich um einen eigenständigen Ableger der Spielereihe, für welchen Die Sims 3 nicht benötigt wird. Das Spiel beginnt mit der Erstellung des Königreichs, bei welcher der Spieler eine Zielsetzung festlegt, und einem König (oder auch eine Königin), der über dieses Königreicht herrscht. Er wohnt in einem großen Schloss mit zwei Etagen und dicken Schutzmauern. Im Erdgeschoss befindet sich der öffentliche Bereich, bei denen auch Gäste Zutritt haben oder auch Treffen mit anderen wichtigen Personen stattfinden. In der ersten Etage ist der private Bereich mit Schlafzimmer und Bad.

Wichtig sind hierbei natürlich auch die Möglichkeiten der individuellen Anpassung. Die grundsätzliche Architektur des Schlosses lässt sich nicht verändern, damit es auch weiterhin aussieht wie ein Schloss. Doch das Innere kann der Spieler seinen Wünschen entsprechend anpassen, indem der Einrichtung und Aussehen bestimmt. Sehr praktisch ist dabei, dass die Farben der Einrichtung direkt per Drag & Drop festgelegt werden können. Eine Palette von zur Verfügung stehenden Farben wird angezeigt, die gewünschte Farbe wird angeklickt und auf das gewünschte Objekt gezogen, dessen Aussehen angepasst werden soll. Alle Gestaltungsmöglichkeiten, auch bei dem Aussehen der Sims, sowie die gesamte Optik wurden so angepasst, dass es zur mittelalterlichen Zeit passt. So sind die Änderungsmöglichkeiten der Kleidung so festgelegt, dass auf der einen Seite noch eine gewisse Freiheit bei der Auswahl besteht, es aber auf der anderen Seite immer noch nach Mittelalter und nicht nach einer eigenen Kreation aussieht. Auch alltägliche Dinge wurden auf die Zeit angepasst. Während bei den bisherigen Teilen die Sims das Telefon für Verabredungen genutzt haben, gibt es jetzt Brieftauben. Dafür wird einfach eine Nachricht geschrieben, wann und wo sich ein anderer Sim hinbegeben soll und die Brieftaube fliegt zu dieser Person, um die Nachricht zu übermitteln.

Im Spielprinzip stehen Helden und Quests im Vordergrund. Zu Beginn ist nur der König vorhanden, welcher verschiedene Aufgaben erfüllen muss. Im Laufe der Zeit dürfen dann auch weitere Helden erstellt werden. Hier gibt es eine große Auswahl verschiedener Rollen, unter anderem Ärzte, Zauberer, Priester, Spione oder auch Ritter. Bei der Erstellung können neben den üblichen Merkmalen wie Name, Geschlecht und Aussehen auch Charaktereigenschaften festgelegt werden. Hierzu gehören zwei Haupteigenschaften und eine schlechte Eigenschaft, welche sich auf das alltägliche Leben auswirkt. So kann der Held beispielsweise ein Alkoholproblem haben. Im späteren Verlauf kann dieses Merkmal durch eine legendäre Charaktereigenschaft ausgetauscht werden.

Bei der Präsentation wurden zwei der Aufgaben vorgestellt. Die erste war weniger Ausführlich und umfasste einen Schwertkampf. Hierbei übernahm der Spieler einen Ritter, welcher gegen einen anderen Kämpfen musste. Der Kampf ist dann entschieden, wenn bei einer der Duellanten keine Gesundheit und Ausdauer mehr hat. Die andere Quest wurde etwas ausführlicher vorgestellt. Die Ausgangssituation war die Erkrankung des Königs. Hierfür musste ein Held ausgewählt werden, mit welcher die Aufgabe erfüllt werden soll, und einen zweiten Helden zur Unterstützung. Ist letzterer beispielsweise ein Priester, so hilft er nicht direkt bei der Aufgabe, sondern kümmert sich darum, dass auch der Alltag weiter geht und predigt in seiner Kirche. Dies ist aus dem Grunde wichtig, da es noch andere Religionen gibt und daher dafür gesorgt werden muss, dass die Gläubigen bei seiner Religion bleiben.

Für die Quest gab dabei zwei Möglichkeiten: Entweder der König wird getötet, um ihn damit zu „erlösen“ oder er wird geheilt. Im Falle seines Todes kann dann ein anderer Sim als Nachfolger bestimmt werden. In der Vorführung wurde aber der freundlichere Weg eingeschlagen. Im ersten Anlauf soll er mithilfe von Blutegeln in einem kleinen Mingame geheilt werden. Danach ist der König erst mal wieder auf den Beinen. Nachdem etwas Zeit vergangen ist, wird mit dem Helden ein Besuch beim König erstattet, um ihn noch mal zu untersuchen. In diesem Fall hatte er noch eine Blutvergiftung, für welche ein Heiltrank hergestellt werden musste. Hierfür mussten zunächst die Zutaten gesammelt werden, ehe der Trank selbst hergestellt werden konnte. Damit konnte der König komplett geheilt werden. Für die Erfüllung der Quests gibt es Auszeichnungen, Erfahrung und Geld. Zudem kann der Held damit seine Fähigkeiten verbessern.

Im Vergleich zu Die Sims 3 gibt es einige besondere Unterschiede. So gibt es keinen eigenen Sim, der besonders im Vordergrund steht. Es kann jederzeit gewählt werden, wie und mit welchem der Charaktere gespielt werden soll. Auch mit welchen Helden welche Aufgaben erfüllt werden sollen und wie die Zukunft des Königreichs aussieht, liegt in den Händen des Spielers. Doch neben all den Möglichkeiten sind auch die Bedürfnisse der Sims nicht zu vernachlässigen. Sie müssen weiterhin bei Laune gehalten werden, indem sie beispielsweise essen und schlafen. Zwar wird es in Die Sims Mittelalter auch die Möglichkeit geben Kinder zu bekommen, doch das Altern ist im Spiel nur begrenzt verfügbar. Kinder bleiben Kinder und die Erwachsenen werden nie zum Senior oder aufgrund ihres Alters sterben.

Fazit

Die Sims Mittelalter ist ein sehr guter Titel für diejenigen, die schon immer einen virtuellen Alltag im Mittelalter erleben und mit verschiedenen Helden Quests im Sims-Universum erfüllen wollten. Die komplette Spielwelt samt Spielelemente wurde authentisch auf die mittelalterliche Zeit angepasst und das freie Gameplay mit verschiedenen Möglichkeiten sorgt für viel Abwechslung.