Vorschau: Wolfenstein: The New Order

PC-Version, getestet von Stefan Brauner am

Eine ganze Stunde lang durfte ich auf der gamescom 2013 die PC-Version von Wolfenstein: The New Order spielen. Die Demo bestand aus zwei Abschnitten, welche ich in knapp 45 Minuten meistern konnte. Damit ausreichend Zeit, um sich einen Eindruck von der frühen Pre-Alpha-Version des First-Person-Actiontitels verschaffen zu können.

Der erste Abschnitt der Demo begann kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1946 in der Rolle von B. J. Blazkowicz. Befestigt am Seil galt es zu Beginn einer Festungsmauer heraufzuklettern, während Nazis auf meine Kameraden und mich schossen. Von dort aus ging es ziemlich linear weiter, ein paar Bereiche waren zumindest etwas größer und boten ein wenig Freiraum. Es lohnt sich abseits der vorgesehenen Route Nebenräume zu durchsuchen, um sammelbare Objekte zu finden. Einige davon sind, sofern ich das korrekt in Erinnerung habe, mit der Enigma chiffrierte Informationen.

Wahlweise lassen sich die Nazis leise mit dem Messer oder auch ganz normal mit Schusswaffen attackieren. Häufiger wird die Möglichkeit einer leiseren Vorgehensweise bestehen, doch dies ist kein Zwang und bleibt einzig die Entscheidung des Spielers. Sogar der Angriff mit zwei Sturmgewehren gleichzeitig, also beidhändig, war möglich. Bei einem größeren Gegneraufkommen durfte ich meinen Leuten die Feinde mithilfe eines stationären Geschützes vom Hals halten. Dieses ließ sich sogar entfernen und konnte vorübergehend auf Kosten der Beweglichkeit als tragbare Waffe benutzt werden.

Das Gesundheitssystem ist schon eher Oldschool. Während heutzutage immer häufiger eine vollständige automatische Regeneration erfolgt, setzt Wolfenstein: The New Order auf klassische Gesundheitspunkte. Etwas Heilung erfolgt lediglich im kritischen Bereich, für den Rest bis 100 HP dürfen die guten alten Medikits, die entweder in den Räumen vorzufinden sind oder von den Gegner hinterlassen werden, herhalten. Temporär lässt sich die Gesundheit auf über 100 Punkte anheben, der Überschuss baut sich allerdings langsam von alleine ab, auch ohne feindliche Treffer.

Schließlich finde ich mich gemeinsam mit Kameraden in einem Raum wieder, in welchem der Bösewicht Deathshead offensichtlich menschliche Experimente durchgeführt hat. Zügig gilt es einen Schlüssel suchen, um aus dem Raum zu entkommen und anschließend einem etwas stärkeren Gegner gegenüberzustehen. Es brauchte zwar etwas mehr Munition, letzten Endes war der Kampf jedoch gut zu meistern.

Gegen Ende des Abschnitts entkamen wir zwar dem Tot durch Zerquetsch in einem immer kleiner werdenden Raum, doch dafür liege ich gefesselt am Boden. Mir gegenüber steht Deathshead für den ich einen meiner beiden Kameraden für seine abartigen Forschungszwecke opfern soll. Ich habe die undankbare Aufgabe, mich für eine Person zu entscheiden. Gemeinsam mit dem verbliebenen Kameraden konnte ich mich befreien und musste erst Apparaturen an der Decke zerstören, ehe wir nach Draußen gelangten. Bei dem Fluchtversuch wird Blazkowicz schwer verletzt, womit der Prolog endet.

Im anschließenden Abschnitt versorgt die Krankenschwester Anya Oliwa, welche eine größere Rolle spielen dürfte, den verletzten Blazkowicz im Krankenhaus. Eben dieses soll einige Jahre später, im Jahre 1960, von den Nazis auf brutale Weise geschlossen werden. Vor den Augen des im Rollstuhl sitzenden Blazkowicz wird das Personal erschossen. Er wäre als nächster dran gewesen, konnte den Nazi jedoch mit einem Skalpell neutralisieren, mit aller Kraft den Rollstuhl verlassen und die Waffe aufnehmen. Von hier an durfte ich mich wie gewohnt durch mehrere Räume kämpfen bis vor das Krankenhaus. Ohne großartige Überraschungen. Anya ist in Gefahr und was aus ihr wird, erfährt der Spieler sicherlich im weiteren Spielverlauf.

Bei der Demo handelte es sich um die originale und komplett unzensierte Fassung. Wer sich um eine Indizierung in Deutschland macht, kann beruhigt sein. Wolfenstein: The Order soll auch in Deutschland erscheinen, allerdings in einer angepassten Version. Nazis sind dort das Regime und Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, darunter das Hakenkreuz, werden ebenfalls nicht zu sehen sein. Das wird wohl auch für Österreich gelten, da auch dort das Hakenkreuz verboten ist. Abgesehen von den genannten Änderungen soll das Spiel ungeschnitten bleiben. Da die Demo nicht übertrieben brutal wirkte, denke ich, dass es da keine Probleme mit einer 18er Freigabe geben dürfte. Für die Grafik kommt die id-Tech-5-Engine zum Einsatz, welche zwar für kein grafisches Meisterwerk sorgt, dennoch für eine zeitgemäße Optik auf dem PC sorgt.

Fazit

Wolfenstein: The New Order wirkt im Großen und Ganzen wie ein typischer Shooter. In den knapp 45 Minuten gab es eher wenig Abwechslung und der Ablauf ist ziemlich linear. Das Gameplay hatte keine besonderen Elemente, die im Vergleich zu anderen Genrevertretern herausstechen. Für mich ist dies nicht zwangsläufig ein Kritikpunt, sofern der Spielspaß stimmt. Das war beim Anspielen schon mal der Fall. Die Stärken bei Wolfenstein: The New Order liegen wohl der Atmosphäre und der Story.