Vorschau: South Park: Der Stab der Wahrheit

PC-Version, getestet von Stefan Brauner am

Albern, gestört, ekelhaft, vielleicht sogar rassistisch, sexistisch und gewaltverherrlichend – das könnten negative Adjektive sein, die im Zusammenhang mit South Park sicherlich nicht unbedingt selten sind. Mich hingegen konnten Matt Stone und Trey Parker von Beginn an als Fan für ihre Zeichentrickserie gewinnen. Da durfte ich mir die Präsentation von South Park: Der Stab der Wahrheit natürlich nicht entgehen lassen.

Leider kommt es häufiger vor, dass gamescom-Präsentationen bei Ubisoft keine 15 Minuten dauern und dann ohne Hands-On-Möglichkeiten oder Fragen Schluss ist. Genau das war bei South Park: Der Stab der Wahrheit leider der Fall, weshalb es nicht allzu viel zu erzählen gibt. Bei der Umsetzung handelt es sich um ein Action-Rollenspiel von Obsidian (u. a. Fallout: New Vegas), das Ubisoft nach der Insolvenz von THQ übernommen hat. Der Spieler schlüpft in die Rolle eines eigenen Charakters, einem neuen Kind in South Park. Er greift ein um einen langen Krieg zwischen Elfen und Menschen um den Stab der Wahrheit.

Bereits auf dem ersten Blick wurde deutlich, dass es keine simple Adaption mit South Park-Lizenz ist. Die Videosequenzen, welche die Geschichte erzählen, sehen aus wie echte South Park-Folgen. Es ist kein Unterschied zu sehen und auch nicht zu hören, denn in der englischen Ausgabe werden die Charaktere von Trey Parker und Matt Stone selbst synchronisiert. Wie in der Serie selbst, denn dort verleihen die beiden über die Hälfte der Charaktere ihre Stimme. Obwohl beim deutschen E3 2012-Trailer die jeweiligen deutschen Synchronsprecher zu hören waren, scheint Ubisoft aktuellen Gerüchten zufolge wohl anders entschiedene zu haben, sodass es möglicherweise lediglich deutschen Untertitel geben wird.

Für den eigenen Charakter lassen sich Outfits, Waffen und Ausrüstungen festlegen, wie es bei allen typischen Rollenspielen der Fall ist. Beim normalen Spielgeschehen erkunden Spieler die Umgebung, um dort Kisten nach Gegenständen zu durchsuchen oder einen Weg nach Draußen zu finden. Die Umgebung passt optisch ausnahmslos zur Serie. Zwischendurch erfolgt die Erzählung der Story mit den genannten Videosequenzen, die mit dem gewohnten Humor daherkommen. Konfrontationen mit der Gegenseite führen zum Kampfbildschirm. In der Demonstration wurden der eigene Charakter und Butters im Kampf gegen weitere Kinder befehligt. Alle Personen hatten Gesundheitspunkte, Aktionspunkte und Mana.

Die Angriffe erfolgten abwechselnd, entweder mit herkömmlichen Waffen, gefährlichen Fürzen oder auch Spezialangriffen. Auf Gegenstände, beispielsweise für Heilung, kann im Kampf ebenfalls zurückgegriffen werden. Eine irgendwie typische Reaktion, wenn Butters einen Gegner getötet hat: Er entschuldigt sich noch kurz. Für die stetige Verbesserung sammelt der Spieler Erfahrungspunkte. Viel mehr gab es in der kurzen Zeit leider nicht zu sehen.

Fazit

Den derben und schmutzigen Humor von South Park muss man schon mögen, ansonsten dürfte die Abneigung größer sein als die Begeisterung von South Park: Der Stab der Wahrheit. Reduziert als Rollenspiel dürfte es sicherlich nicht mit den anderen Werken von Obsidian mithalten können. In der Mischung mit einer hervorragend passenden Umgebungen, Charaktere und den typischen Humor der TV-Serie dürfte die Umsetzung die ideale Wahl für South Park-Fans sein.