Vorschau: Deus Ex: Human Revolution

PC-Version, getestet von Stefan Brauner am

Auf der gamescom präsentierte Square Enix mit Deus Ex: Human Revolution einen der vermutlich vielversprechendsten Spielefortsetzungen. Die Erwartungen sind nach dem erfolgreichen ersten Teil recht hoch. Ob die gezeigten Szenen dem gerecht werden, erfahrt ihr in der Vorschau.

Die Story von Deus Ex: Human Revolution spielt im Jahre 2027 in Detroit. Adam Jensen hat die Aufgabe, die Interessen seines Unternehmens zu wahren. Nach schweren Verletzungen durch einen Anschlag hat dieses einige seiner Körperteile durch künstliche und starke Implantate ersetzt und Adam als ihren Agenten eingestellt. Bei jeder Mission wird es mehrere Möglichkeiten geben, diese zu erfüllen. Dies hat Square Enix deutlich gemacht, indem nur eine einzige Mission gezeigt wurde, jedoch auf drei verschiedene Wege. Das Ziel war in ein Leichenschauhaus zu gehen, um dort einem Toten eine wichtige Information abzunehmen.

Im ersten Anlauf betrat Adam das Polizeirevier, was bis hierhin noch kein großes Problem war. Doch sobald er die Tür zu den Räumlichkeiten, die nicht jeder einfach betreten darf, passierte, ging es mit dem Ärger direkt los. Nach dem unbefugten Zutritt waren sämtliche Polizisten im Gebäude alarmiert und machten sich auf die Jagd. Die einzige Möglichkeit jetzt noch zur Leiche zu gelangen ist Gewalt. Nun gilt es sich den Weg freizuschießen und gleichzeitig Deckung zu beziehen. Hierfür kann der Spieler sich beispielswiese auch Kopierer schnappen, um diese erst als Deckung zu nutzen und später auf die Gegner zu werfen.

Sollte der Spieler vom Feindbeschuss getroffen werden, so verliert er Lebensenergie. Denn bei Deus Ex: Human Revolution wurde auf die bei den meisten Ego-Shootern üblich gewordene Selbstheilung verzichtet, sodass auch etwas Vorsicht gewahrt werden sollte und stets Gegenstände für die Heilung eingesteckt werden. Mit Hilfe von Smart Vision können die Gegner auch durch Wände gesehen werden, um sich auf die Gefahr vorzubereiten. Die Wachen müssen bei dieser Vorgehensweise nicht zwangsläufig getötet werden, denn es gibt auch zum Beispiel Energiewaffen, mit denen die Gegner lediglich betäubt werden. Die Waffen und Gegenstände werden im Inventar abgelegt, bei welchem beschränkte Slots zur Verfügung stehen. Während kleinere Gegenstände nur einen Slot einnehmen, benötigen die größeren Waffen auch entsprechend mehr Platz. Ist Adam letztendlich zum Ziel durchgekommen, ist die Mission beendet.

Im erneuten Spielen der Mission wurde komplett auf die Gewalt verzichtet. Stattdessen wird auf die Sozialkompetenz gesetzt und mit den Akteuren gesprochen. Sehr positiv ist, dass mit allen Charakteren in Detroit gesprochen werden kann, mit Ausnahme der Gegner. In den Gesprächen kann etwas zur Geschichte jener Person erfahren werden oder auch hilfreiche Informationen für das spätere Spielgeschehen. In diesem Falle trifft Adam in der Polizeistation auf eine Person, die er bereits von früher kennt. Es stehen dabei verschiedene Gesprächsoptionen zur Verfügung. Inwiefern die Gesprächsführung auch zum Misserfolg führen kann, wurde nicht erwähnt.

In der Präsentation hat das Gespräch zum Erfolg geführt. Nach der Unterhaltung wurde die gleiche Tür wie im ersten Anlauf durchquert, nur mit dem Unterschied, dass diesmal niemand auf Adam geschossen hat. Er konnte sich frei durch das Polizeirevier bewegen, solange er dort keine Dummheiten anstellt. Denn das Hacken von Computern vor den Augen der anderen wird nicht mehr toleriert. Zudem kann Adam auch die Polizisten bei ihren Gesprächen belauschen, um dort unter Umständen nützliche Informationen zu erlangen. Schließlicht ist es gelungen das Ziel zu erfüllen ohne eine Waffe einsetzen zu müssen.

Im letzten Anlauf wurde die Polizeistation nicht direkt durch den Vordereingang betreten. Nach etwas Umschauen wird eine Möglichkeit sichtbar, von außen in das Gebäude hereinzuklettern. Da hier jedoch die Türen gesichert sind, ist zunächst ein kleiner Hackerangriff notwendig, um die Tür zu öffnen. Jedoch bedarf es ausreichend Fähigkeitspunkte zum Hacken, um dies auch durchführen zu können. Der ganze Prozess ist eine Art Minigame, bei dem relativ schnell der Zielserver erreicht werden muss. Allerdings bemerkt irgendwann das System, dass ein unautorisierter Zugriff stattfindet, und versucht die Quelle der Attacke zu orten. Aus diesem Grunde muss es so schnell durchgezogen werden, dass man dabei nicht erwischt wird. Im späteren Verlauf wird diese Angelegenheit etwas schwieriger, dafür gibt es verschiedene Viren, die in das System eingeschleust werden können, um sich einen Vorteil verschaffen zu können.

Im Gebäude angekommen hilft der Stealth-Modus, der Adam unsichtbar macht. Zumindest gilt dies für den flüchtigen Blick, denn komplett unsichtbar ist er dabei nicht und hinterlässt ein kleines schimmern. Daher gilt es sich sehr leise zu bewegen, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Der Weg führt hier unter anderem auch durch Lüftungsschächte, doch in der Vorführung war der Feindkontakt nicht komplett zu vermeiden. Eine der Wachen wurde außer Gefecht gesetzt, und dank diesem konnte die nächste gesicherte Tür auch mit einer passenden Schlüsselkarte geöffnet werden. Zusätzliche Sicherheitssysteme können mit EMPs gestört werden ohne dabei einen Alarm auszulösen. So wurde auch diese Mission mit einem anderen Weg erfolgreich abgeschlossen.

So wurde sehr eindrucksvoll demonstriert, welche Alternativen es im Spiel gibt. Dabei gibt es auch noch mehrere Möglichkeiten, die der Spieler für den erfolgreichen Abschluss hat. Im Vordergrund steht dabei die Auswahl zwischen Kampf und Unsichtbarkeit. Die Entwickler versprachen, dass der Spieler bei jeder Mission frei wählen kann, wie er vorgehen möchte und zu keiner Zeit gezwungen sein wird eine bestimmte Vorgehensweise zu wählen. Für erfolgreiche Aktionen wird es auch Erfahrungspunkte geben. Über Fähigkeitspunkte oder irgendwelche anderen Verbesserungen des Charakters wurde leider nichts gesagt, doch es wird davon auszugehen sein, dass die Erfahrungspunkte in diesen Bereichen eingesetzt werden können.

Fazit

Deus Ex: Human Revolution war in meinen Augen der beste gezeigte PC-Titel der gamescom und konnte somit meinen Erwartungen gerecht werden. Die spielerische Freiheit ist aufgrund der vielen Möglichkeiten, die nicht nur stellenweise, sondern bei jeder einzelnen Mission, sehr groß. Ebenfalls sehr positiv ist, dass es nicht unbedingt notwendig ist Leute zu töten und es sogar nützlich sein kann andere Einheiten zu belauschen. Wenn das gesamte Spiel so sein wird, die Story in mehrere Richtungen gehen kann und der Einsatz von speziellen Fähigkeiten stimmt, so wird Human Revolution ein grandioser, dritter Teil.